Sonntag, 13. Juli 2014

Ist Sitzen das neue Rauchen?


Der Mensch verbringt täglich im Durchschnitt 8,9 Stunden im Sitzen. Wenn wir dazu noch 7 Stunden Schlaf zählen, wird ohne komplizierte Berechnungen schnell offensichtlich, dass die meisten von uns höchstens ein Drittel des Tages auf den Beinen sind.Das ist sehr abträglich für unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO prangert Bewegungsarmut mittlerweile sogar als ein ähnlich ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko wie Rauchen für unsere moderne Gesellschaft an.Zu lange körperliche Inaktivität kann unserer Gesundheit erheblichen Schaden zufügen. Die Folgen reichen von Übergewicht über Herzkrankheiten bis hin zu Diabetes, um nur einige aufzuzählen. Regelmäßige Bewegung hingegen wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus und kann diese Risiken mindern.


Im Stehen lebt sich´s gesünder! 
Ärzte empfehlen pro Woche rund 150 Minuten moderate körperliche Betätigung idealerweise  30 Minuten an jeweils fünf Tagen pro Woche. Bestens geeignet sind Aktivitäten, die unseren Kreislauf in Schwung bringen und unsere Atemfrequenz erhöhen. So sollte man z. B. wenn immer möglich viel Gehen, Laufen und Fahrradfahren. Allein dadurch kommen wir in den Genuss der Hauptvorteile, die eine regelmäßige sportliche Betätigung bietet. Dies schützt uns allerdings trotzdem nicht vor den Gefahren, die von einem Tagesablauf ausgehen, den wir zum Großteil sitzend verbringen.

Was passiert bei zu langem Sitzen? 
Zu langes Sitzen verlangsamt unseren Stoffwechsel und verändert die Art und Weise, wie Enzyme unsere Fettreserven abbauen. Gleichzeitig erhöhen sich unsere Blutzuckerwerte und unser Blutdruck. Nach und nach kann das unsere Arterien innerlich schädigen und das Risiko erhöhen, dass wir an Diabetes oder Herzproblemen erkranken oder sogar einen Schlaganfall erleiden.

Kleine, regelmäßige Bewegungseinheiten – dazu gehören auch schon ganz einfache Aktivitäten wie Stehen und alltägliche Bewegungsabläufe – reichen aus, um diese erhöhten Werte wieder auf den Normalwert zu senken. Denn in der Summe können sie tatsächlich einen Unterschied bewirken. Wissenschaftlichen Studien zufolge könnten 30 Minuten moderaten Sports, der aus Aktivitäten von jeweils zwei bis drei Minuten besteht, tatsächlich genauso effektiv sein wie eine durchgehende Bewegungseinheit von 30 Minuten.

Wer viel auf den Beinen ist, kann außerdem Rückenproblemen vorbeugen oder diese lindern. Denn sie sind oft eine Folge der vielen Stunden, die wir im Sitzen verbringen, gerade wenn wir dabei nicht auf eine gute Haltung achten.

Wer die Zeit im Sitzen ganz bewusst reduziert, kann sein Risiko vieler ernster Krankheiten erheblich senken. Als Anregung haben wir für Sie einige einfach umzusetzende Aktivitäten zusammengestellt:

Stehen: Wer steht statt sitzt verbrennt 50 Kalorien mehr pro Stunde. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Stehschreibtische immer beliebter werden. Drei Stunden Stehen am Tag,  fünf Tage in der Woche – das macht 750 Kalorien. In zwölf Monaten verbrennen Sie 39,000 Kalorien zusätzlich – in Fett umgerechnet sind das fast vier Kilo. Das entspricht dem Kalorienverbrauch von zehn Marathons im Jahr!

Zu Fuß zur Arbeit: An warmen Tagen macht es sicherlich Sinn, den Weg zur Arbeit als Spazierganz zurücklegen? Wenn der Weg zu Fuß tatsächlich zu weit ist, gibt es immer noch die Möglichkeit, ein oder zwei Haltestellen früher auszusteigen und sich so ein bisschen die Beine zu vertreten. An sonnigen Tagen nutzt unser Körper diese Zeit in Freien außerdem, um seine Vitamin-D Reserven wieder aufzufüllen.

Treppensteigen:  Wann immer es sich anbietet, sollte man die Treppe statt den Aufzug benutzen. Schon dadurch gönnen wir  unserem Körper über den ganzen Tag verteilt viele kleine aber effektive Bewegungseinheiten.

Eine aktive Mittagspause: Oft lassen wir uns dazu verleiten, zum Essen am Schreibtisch sitzen zu bleiben, statt sich in der Mittagspause die Beine zu vertreten? Es gibt  Studien, die besagen, dass über die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung ihren Tag körperlich völlig inaktiv, ohne jeden Orts- oder Haltungswechsel verbringt! Ein kurzer, flotter Spaziergang während der Mittagspause bringt den Organismus in Schwung und erhöht nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz die Konzentration.

Standhaft bleiben! 
Das wichtigste dabei ist, diese aktiven Momente nicht als „Sport“ zu betrachten. Es geht vielmehr darum, ganz bewusst eine „Sitzpause“ einzulegen. Allein dadurch, dass wir uns diese Pause vom Sitzen gönnen, tun wir schon etwas für unser Wohlbefinden.
                                         Quelle: healthdigeZt.com



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen