Der Mensch verbringt täglich im Durchschnitt 8,9 Stunden im
Sitzen. Wenn wir dazu noch 7 Stunden Schlaf zählen, wird ohne komplizierte
Berechnungen schnell offensichtlich, dass die meisten von uns höchstens ein
Drittel des Tages auf den Beinen sind.Das ist sehr abträglich für unsere Gesundheit. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO prangert Bewegungsarmut mittlerweile sogar als
ein ähnlich ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko wie Rauchen für unsere moderne
Gesellschaft an.Zu lange körperliche Inaktivität kann unserer Gesundheit
erheblichen Schaden zufügen. Die Folgen reichen von Übergewicht über
Herzkrankheiten bis hin zu Diabetes, um nur einige aufzuzählen. Regelmäßige
Bewegung hingegen wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus und kann diese
Risiken mindern.
Im Stehen lebt sich´s gesünder!
Ärzte empfehlen pro Woche
rund 150 Minuten moderate körperliche Betätigung idealerweise 30 Minuten an jeweils fünf Tagen pro Woche.
Bestens geeignet sind Aktivitäten, die unseren Kreislauf in Schwung bringen und
unsere Atemfrequenz erhöhen. So sollte man z. B. wenn immer möglich viel Gehen, Laufen und Fahrradfahren. Allein dadurch kommen wir
in den Genuss der Hauptvorteile, die eine regelmäßige sportliche Betätigung
bietet. Dies schützt uns allerdings trotzdem nicht vor den Gefahren, die von
einem Tagesablauf ausgehen, den wir zum Großteil sitzend verbringen.
Was passiert bei zu langem
Sitzen?
Zu langes Sitzen
verlangsamt unseren Stoffwechsel und verändert die Art und Weise, wie Enzyme
unsere Fettreserven abbauen. Gleichzeitig erhöhen sich unsere Blutzuckerwerte
und unser Blutdruck. Nach und nach kann das unsere Arterien innerlich schädigen
und das Risiko erhöhen, dass wir an Diabetes oder Herzproblemen erkranken oder
sogar einen Schlaganfall erleiden.
Kleine, regelmäßige
Bewegungseinheiten – dazu gehören auch schon ganz einfache Aktivitäten wie
Stehen und alltägliche Bewegungsabläufe – reichen aus, um diese erhöhten Werte
wieder auf den Normalwert zu senken. Denn in der Summe können sie tatsächlich einen
Unterschied bewirken. Wissenschaftlichen Studien zufolge könnten 30 Minuten
moderaten Sports, der aus Aktivitäten von jeweils zwei bis drei Minuten
besteht, tatsächlich genauso effektiv sein wie eine durchgehende
Bewegungseinheit von 30 Minuten.
Wer viel auf den Beinen
ist, kann außerdem Rückenproblemen vorbeugen oder diese lindern. Denn sie sind
oft eine Folge der vielen Stunden, die wir im Sitzen verbringen, gerade wenn
wir dabei nicht auf eine gute Haltung achten.
Wer die Zeit im Sitzen
ganz bewusst reduziert, kann sein Risiko vieler ernster Krankheiten erheblich
senken. Als Anregung haben wir für Sie einige einfach umzusetzende Aktivitäten
zusammengestellt:
Stehen: Wer steht statt sitzt verbrennt 50 Kalorien mehr pro Stunde. Es
ist daher nicht verwunderlich, dass Stehschreibtische immer beliebter werden.
Drei Stunden Stehen am Tag, fünf Tage in
der Woche – das macht 750 Kalorien. In zwölf Monaten verbrennen Sie 39,000
Kalorien zusätzlich – in Fett umgerechnet sind das fast vier Kilo. Das
entspricht dem Kalorienverbrauch von zehn Marathons im Jahr!
Zu Fuß zur Arbeit: An warmen Tagen macht es sicherlich Sinn, den Weg zur Arbeit
als Spazierganz zurücklegen? Wenn der Weg zu Fuß tatsächlich zu weit ist, gibt
es immer noch die Möglichkeit, ein oder zwei Haltestellen früher auszusteigen
und sich so ein bisschen die Beine zu vertreten. An sonnigen Tagen nutzt unser
Körper diese Zeit in Freien außerdem, um seine Vitamin-D Reserven wieder
aufzufüllen.
Treppensteigen: Wann immer es sich
anbietet, sollte man die Treppe statt den Aufzug benutzen. Schon dadurch gönnen
wir unserem Körper über den ganzen Tag
verteilt viele kleine aber effektive Bewegungseinheiten.
Eine aktive Mittagspause: Oft lassen wir uns dazu verleiten, zum Essen am Schreibtisch
sitzen zu bleiben, statt sich in der Mittagspause die Beine zu vertreten? Es
gibt Studien, die besagen, dass über die
Hälfte der arbeitenden Bevölkerung ihren Tag körperlich völlig inaktiv, ohne
jeden Orts- oder Haltungswechsel verbringt! Ein kurzer, flotter Spaziergang
während der Mittagspause bringt den Organismus in Schwung und erhöht nach der
Rückkehr an den Arbeitsplatz die Konzentration.
Standhaft bleiben!
Das wichtigste dabei ist,
diese aktiven Momente nicht als „Sport“ zu betrachten. Es geht vielmehr darum,
ganz bewusst eine „Sitzpause“ einzulegen. Allein dadurch, dass wir uns diese
Pause vom Sitzen gönnen, tun wir schon etwas für unser Wohlbefinden.
Quelle: healthdigeZt.com
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